Erneut mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr der Stadt Butzbach in das Degerfeld ausrücken. In einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus brach in der Nacht zum Sonntag aus noch unbekannter Ursache ein Feuer im Dachstuhl aus und zerstörte diesen komplett. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Um 03:14 Uhr war die Nacht für die Einsatzkräfte der Standorte Butzbach und Pohl-Göns mit dem Alarm zu einem Brand mit Menschenleben in Gefahr zu Ende. Bei Eintreffen der ersten Kräfte stand der Dachstuhl bereits im Vollbrand und drohte auf das direkt angrenzende Nachbarhaus überzugreifen.
Die dort wohnenden Personen konnten allesamt das Gebäude noch vor Eintreffen der Rettungskräfte eigenständig und unverletzt verlassen.
Während die ersten Trupps unter Atemschutz über das Treppenhaus die Brandbekämpfung einleiteten, wurden von außen durch die Drehleiter wirksame Löschmaßnahmen durchgeführt. Parallel dazu erfolgte eine Riegelstellung zum Nachbarhaus von der Gebäuderückseite und aus dem Dachgeschoss des Nachbarhauses heraus.
Durch den schnellen Einsatz mehrerer Trupps im Innen- und Außenbereich konnte ein Übergreifen des Feuers auf das direkt angrenzende Gebäude erfolgreich verhindert werden. Nachdem der Brand nach kurzer Zeit unter Kontrolle war, nahmen die Nachlösch- und Aufräumarbeiten noch einige Zeit in Anspruch.
Die Hausbewohner wurden zunächst vom Rettungsdienst vor Ort untersucht und anschließend aufgrund der niedrigen Temperaturen in einem Schnelleinsatzzelt der Feuerwehr mit Unterstützung der Notfallseelsorge des Wetteraukreises betreut.
Im weiteren Verlauf organisierte die Stadt Butzbach innerhalb kurzer Zeit eine Aufenthaltsmöglichkeit in einem nahegelegenen Kindergarten. Dort wurden alle Betroffenen mit Decken und Getränken versorgt.
Bürgermeister Michael Merle sowie Geschäftsführer der BWG Alexander Kartmann machten sich noch in den frühen Morgenstunden vor Ort ein Bild der Lage und organisierten die weitere Unterbringung der Bewohner.
Aufgrund Nachforderungen und einer Alarmstufenerhöhung auf „F3“ Großbrand wurden neben den Standorten Griedel und Kirch-Göns auch die neu ins Leben gerufene A.N.T.S. (Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel) vom Standort Bodenrod zur Einsatzstelle beordert.
Zusätzlich wurden aus Bad Nauheim der Abrollbehälter Atemschutz sowie die Drehleiter nach Butzbach entsandt. Die Brandschutzaufsicht des Wetteraukreises machte sich ebenfalls ein Bild der Lage vor Ort und unterstützte bei der Erkundung in der Erstphase.
Da zwischenzeitlich mehr als 30 Personen von der Räumung des Brandgebäudes und des Nachbarhauses betroffen waren, wurde für den Rettungsdienst das Stichwort auf„MANV 10 – Massenanfall von Verletzten“ erhöht und dadurch weitere Rettungsmittel und Einheiten an die Einsatzstelle beordert. Hierbei kamen neben der Einsatzleitung Rettungsdienst bestehend aus dem Organisatorischen Leiter und einem Leitendem Notarzt insgesamt drei Rettungswagen, dem Notarzteinsatzfahrzeug und die Notfallseelsorge zum Einsatz.
An der Einsatzstelle waren insgesamt ca. 90 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Notfallseelsorge und Polizei. Davon 72 Einsatzkräfte und 12 Fahrzeuge der Feuerwehr der Stadt Butzbach. Die angeforderte Drehleiter aus Bad Nauheim musste nicht mehr eingesetzt werden.
