Am vergangenen Samstag führte die Feuerwehr der Stadt Butzbach gemeinsam mit den Nachbarwehren aus Langgöns, Gambach/Münzenberg und Linden eine Übung zum Einrichten und Betreiben des „Sammelraum Stab“ auf dem Gelände der Spedition Bork durch. Im Schwerpunkt lagen verschiedene Übungsziele, insbesondere aber die Führung und Organisation des Sammelraums Stab durch die damit beauftragten Einsatzkräfte des ELW1 der Kernstadt sowie den Kräften der Standorte Pohl-Göns (Lotsendienst „außerhalb“ des Sammelraums) und Kirch-Göns (Lotsendienst „innerhalb“ des Sammelraums)
Das Betreiben des „Sammelraum Stab“ wurde, wie im Sonderschutzplan des Wetteraukreises festgelegt, als Sonderaufgabe der Feuerwehr der Stadt Butzbach übertragen. Ein Sammelraum ist ein großer, überörtlicher Bereitstellungsraum, speziell zur Aufnahme von überörtlichen und meist ortsfremden Einheiten. Das Konzept ist für den Betrieb eines Sammelraums auf Stabsebene vorgesehen und findet Anwendung bei Großschadens- oder Flächenereignissen im eigenen Landkreis oder als Dienstleistung für andere Landkreise. Die bereitgestellten Einheiten werden von hier auf Anforderung des zuständigen Stabes geordnet in den zugewiesenen Einsatzraum überführt.
Die Verantwortlichen gaben folgendes Szenario vor:
im Rhein-Main Gebiet kam es aufgrund von dauerhaften starken Regenfällen in den vergangenen 5 Tagen zu einer angespannten Hochwasserlage am Main Dies führte zu einer flächendeckenden Überschwemmung am Flusslauf des Mains. Für die Städte Frankfurt und Offenbach sowie die Kreise Groß-Gerau und Main-Kinzig wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Dies hatte zur Folge, dass aus der gesamten Republik Kräfte zur Unterstützung angefordert wurden. Durch den Katastrophenschutzstab in der Mainmetropole wurde hierzu der „Sammelraum Stab“ des Wetteraukreises gemäß Sonderschutzplan aktiviert.
Gegen 15 Uhr erfolge durch die Leitstelle Wetterau die Alarmierung der für das Einrichten und den Betrieb zuständigen Einsatzkräfte des Einsatzleitwagens 1 (ELW1) aus der Kernstadt, sowie Kräfte der Standorte Pohl-Göns und Kirch-Göns. Innerhalb von 30 Minuten wurde die Einsatzbereitschaft hergestellt. Der Meldekopf im ELW1 war eingerichtet, die Kräfte aus Pohl-Göns fungierten außerhalb des Sammelraums sowie an den Zufahrten als Lotsendienst, während diese Aufgabe innerhalb des Sammelraums von der FF Kirch-Göns umgesetzt wurde. Bei Eintreffen der Löschzüge am Meldekopf erhielten die Besatzungen ihre fachlichen Einsatzaufträge. Auch kam die Zusammenarbeit zwischen Leitstelle -> Fa. Bork zum Tragen, welche im Ernstfall Platz für die Einsatzfahrzeuge bereitstellt. Dies funktionierte hervorragend.
Auf dem Übungsgelände fanden sich einige Übungsbeobachter des Wetteraukreises ein. Diese sollten in ihrem zugewiesenen Beobachtungsbereich Defizite feststellen und dokumentieren. Ferner hatten die Übungsbeobachter die Aufgabe, die eintreffenden Einheiten im Bedarfsfall auf bestehenden Übungskünstlichkeiten hinweisen. Die anrückenden Feuerwehren waren ohne Sonderrechte von ihren jeweiligen Standorten zum Übungsgelände unterwegs. Der Verpflegungstrupp der Feuerwehr Hoch-Weisel hatte einen Verpflegungsstand für die Einsatzkräfte aufgebaut.
Ein insgesamt positives Fazit konnte durch die Übungsleitung und die Übungsbeobachter gezogen werden. In manchen Punkten gebe es noch Optimierungsmöglichkeiten, diese werden in einer zu einem späteren Zeitpunkt stattfindenden Nachbesprechung dem Konzept angepasst, so der Übungsleiter.
Während des Übungsbetriebes waren neben allen Standorten der Feuerwehr der Stadt Butzbach noch die Nachbarwehren aus Münzenberg/Gambach, Langgöns und Linden involviert.
Die Übungsleitung der Feuerwehr der Stadt Butzbach dankt allen mitwirkenden Einsatzkräften für die Bereitschaft zur Teilnahme. Ein besonderer Dank geht an die Firma Bork, die Zusammenarbeit hier war unkompliziert und vorbildlich.