Am vergangenen Montag stand für die Standorte Butzbach, Hoch-Weisel und Münster der Feuerwehr der Stadt Butzbach eine Gefahrgutübung an. Christian Mohr, Sachgebietsleiter „CBRN“, arbeitete gemeinsam mit der Feuerwehr Bad Nauheim eine Übung aus.
Pünktlich um 19:00 Uhr ging es los zur Firma Fehr-Knettenbrech nach Bad Nauheim. Angenommene Lage war, dass auf dem Firmengelände ein LKW-Anhänger eine Flüssigkeit verlor. Die UN-Nummer, die den Stoff bezeichnet, war nur noch teilweise auf dem Gefahrenschild zu lesen. Die Vollständigkeit der Zahl konnte vorläufig nicht ermittelt werden, da der Bereich um den LKW gemäß des Einsatzvorgehens in einem 50-Meter Radius abgesperrt wurde.
Während die Kräfte der Standorte Hoch-Weisel und Münster den Dekontaminationsplatz, kurz Dekon-Platz, aufbaute, rüstete sich der erste Trupp mit Atemschutz und dem „CSA“ (Chemieschutzanzug) aus. An anderer Stelle sorgten der Gerätewagen Gefahrgut sowie das Löschfahrzeug für Licht an der Einsatzstelle.
Der erste Trupp fing die Flüssigkeit auf und fand dann die Ziffern „1“ und „4“ unter dem LKW. Der Einsatzleiter musste anhand seiner bereits gesammelten Informationen, nämlich dass es sich um eine ätzende Flüssigkeit handelt (entsprechende Zeichen waren auf dem LKW angebracht) rausfinden, um welche es sich hier handelt. Er stellte eine entsprechende Anfrage an den Einsatzleitwagen.
Die Besatzung des Einsatzleitwagens konnte schnell die Konstellation „3142“ ausschließen, hier handelt es sich um Desinfektionsmittel. Dafür steht die UN-Nummer „3412“ um „Ameisensäure, eine ätzende Flüssigkeit.
Ein zweiter Trupp wurde nun eingesetzt, um die Leckage abzudichten und ein weiteres Auslaufen zu verhindern.
Im Anschluss an den Einsatz beider Trupps im Gefahrenbereich wurden sie dekontaminiert. Nach rund 1,5 Stunden war die Übung beendet.
Die Einsatzkräfte aus Bad Nauheim hatten bei dieser Übung die Beobachtung übernommen. Sie teilten dem Einsatzleiter und den eingesetzten Führungskräften ihre Eindrücke und Ergebnisse mit. Insgesamt war es eine spannende Übung mit konstruktiver Nachbesprechung.
Ein großer Dank geht an die Firma Fehr-Knettenbrech für die Möglichkeit, auf deren Gelände üben zu dürfen. Aber auch an die Bad Nauheimer Kameraden welche die Übung ebenfalls möglich machten.