Am Dienstagabend kam es zu einer Alarmierung „F3Y“ (Ausgedehnter Brand in
Sondergebäuden mit Menschenleben in Gefahr) im Gerhardt Bauzentrum. Die angenommene Lage war eine Explosion in der Werkstatt, aufgrund des massiven Brandgeschehens kam es zur einer Brandausbreitung auf das 1. OG. Wegen der Explosion und des Knalls kam es zur einer Panikreaktion bei zwei Mitarbeitern in der Kalthalle. Eine Mitarbeiterin hatte sich auf ein Hochregal in ca. 7 Meter Höhe gerettet. Der zweite Mitarbeiter war mit einer Arbeitsmaschine unterwegs, welche mit einem IBC-Tank gefüllt mit Gefahrstoff beladen war und ein Leck hatte. Insgesamt wurden 9 Personen vermisst.
Zunächst wurde der Standort Bodenrod alarmiert und erreichten als erstes die Schadensstelle. Weiter wurde der Standort Maibach alarmiert, diese trafen kurz später an dem Schadensobjekt ein. Ebenfalls war der Standort Griedel aufgrund des Alarmstichworts „F3Y“ mit in die Übung mit der ANTS (Atemschutznotfall trainierte Staffel) eingebunden.
Die Einheit aus Bodenrod begann mit der Menschenrettung und Brandbekämpfung in der Werkstatt und im 1. OG. Die Kräfte aus Maibach erhielten den Einsatzauftrag, die Wasserversorgung sicherzustellen. Auf dem Firmengelände steht kein Unterflurhydrant zur Verfügung. Die beiden nächsten Hydranten liegen zwischen 120 Meter und 160 Meter entfernt. Dafür befindet sich auf dem Firmengelände eine Zisterne, diese konnte zur Wasserentnahme genutzt werden. Nachdem die Wasserversorgung sichergestellt wurde, haben sich die Kräfte aus Maibach mit Atemschutz ausgerüstet und sind mittels Steckleiter ins 1. OG vorgedrungen, um die Räumlichkeiten im obenliegenden Geschoß abzusuchen. Hier war die einzige Zugangsmöglichkeit ein gekipptes Fenster, welches durch die Einsatzkräfte gewaltfrei geöffnet werden konnte. Während der Personensuche kam es zu einem Atemschutznotfall in der Kalthalle. Die ANTS rückte vor, um den Verunglückten aus dem Gefahrenbereich zu retten. Parallel wurde die Mitarbeiterin aus dem Hochregal mittels Steckleiter gerettet. Nach rund einer Stunde war die Übung beendet.
Die Übung gab den Einsatzkräften zum einen die Möglichkeit, realitätsnah zu üben, aber auch wichtige Erkenntnisse über die Liegenschaft, welche im Einsatzfall wertvolle Zeit sparen, konnten gesammelt werden.
Paul Stangl (Standort Butzbach) und Kim Rolshausen (Standort Bodenrod) zeigten sich mit dem Übungsablauf sehr zufrieden. Auch die Übungsteilnehmer waren begeistert von der Übung.
Ein großer Dank ging an den Firmenchef Jörg Stangl und die Mitarbeiter des Gerhardt Bauzentrum, welche die Übung möglich machten und für die Stärkung der Einsatzkräfte sorgte.
Ihrerseits bedankte sich das Gerhardt Bauzentrum bei allen Einsatzkräften für das ehrenamtliche Engagement und dass sie in ihrer Freizeit für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Butzbach zur Verfügung stehen.