Die jährlich anberaumte Großübung fand dieses Jahr in Butzbach, bei einer Firma, die sich auf Dünnschichtverdampfung, Trocknung und Hochviskostechnik konzentriert, statt. Bereits in der Vergangenheit wurden hier Übungen durchgeführt, welche der Feuerwehr wichtige Ortskenntnisse für den Einsatzfall verschafften. Vorab bereits ein Dankeschön für diese seit Jahren bestehende kooperative Zusammenarbeit.
Pünktlich um 09:15 Uhr waren alle bereit und es wurde wie geplant alarmiert. Insgesamt vier Einsatzszenarien mussten durch die Feuerwehrleute der Standorte Butzbach, Bodenrod, Fauerbach, Griedel, Hausen/Oes, Hoch-Weisel, Kirch-Göns, Münster, Ostheim und Nieder-Weisel abgearbeitet werden. Die Standorte Ebersgöns, Maibach und Pohl-Göns stellten den Grundschutz sicher.
Auf dem ausgedehnten Firmengelände kam es zu einem Brandereignis, einem Gefahrstoffaustritt und einem Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Gabelstapler. Diese Vorfälle standen in keinem Zusammenhang und waren somit örtlich voneinander getrennt. Das vierte Übungsszenario, der Bereitstellungsraum, befand sich außerhalb des Firmengeländes.
Zunächst sammelten sich die Kräfte im Bereitstellungsraum in der Hoch-Weiseler Straße und wurden von dort durch den Einsatzleitwagen 1 und Einsatzleitwagen 2 entsprechend abgerufen und zu den jeweiligen Einsatzstellen beordert.
Der PKW-Unfall wurde von den Feuerwehrleuten der Standorte Kirch-Göns und Hoch-Weisel abgearbeitet. Zunächst ohne Unterstützung des Rettungsdienstes, der wenig später eintraf, übernahm die Feuerwehr die Erstversorgung der beiden Personen im PKW. Das Fahrzeug, welches sich in instabiler Seitenlage befand, wurde gesichert. Dann wurde in enger Absprache mit dem Rettungsdienst das Dach abgetrennt und die beiden Personen schonend aus ihrer Notlage befreit.
An anderer Stelle brannte es in der Umkleidekabine oberhalb der Konstruktionshalle. Mehrere Trupps unter Atemschutz gingen in das verrauchte Gebäude vor, um die Personen zu retten. Hierbei geriet ein Trupp in eine Notlage. Die alarmierten ANTS (Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel) aus Griedel und Bodenrod gingen unmittelbar in den betroffenen Bereich, um den Kameraden zur Hilfe zu kommen. Nach dem Auffinden und Retten der beiden Verunfallten, wurden sie ins Freie verbracht, durch Sanitäter der Feuerwehr erstversorgt und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes betreut. An dieser Lage waren die Kameraden*innen der Kernstadt, Bodenrod, Fauerbach und Griedel eingebunden.
Im Treppenabgang zum Keller des Betriebs gab es einen Gefahrstoffaustritt. Zwei Behälter mit „rotrauchende Salpetersäure“ (UN2032) waren umgekippt, die und unter starker, rötlicher Dampfentwicklung ins Freie austrat. Münster zeigte sich in Zusammenarbeit mit einem Teil der Kameraden*innen aus Hoch-Weisel für den Aufbau und Betrieb des Dekontaminationsplatzes verantwortlich, während die Einsatzkräfte aus Nieder-Weisel mit dem Personal des Gerätewagen Gefahrgut unter Vollschutz zunächst die Verletzte retteten und anschließend das Gefahrgut bargen. Der Bereich um die Gefahrenstelle wurde abgesperrt.
Nach Übungsende wurden die Einsatzstellen abgebaut und anschließend trafen sich alle Einsatzkräfte am Feuerwehrhaus in Butzbach. Hier gab es vor dem gemeinsamen Mittagessen noch Dankesworte des Stadtbrandinspektors Christian Veitenhansl.
An der Übung waren beteiligt:
- Feuerwehr
- Butzbach, Bodenrod, Fauerbach, Griedel, Hausen/Oes, Hoch-Weisel, Kirch-Göns, Münster, Nieder-Weisel und Ostheim
- Einsatzleitwagen 1 aus Münzenberg/Gambach
- Einsatzleitwagen 2 aus Echzell
- Rettungsdienst
- Johanniter Unfallhilfe
- Deutsches Rotes Kreuz
- SEG-Verpflegung (Teileinheit 1. BTZ) / DRK OV Reichelsheim, OV Florstadt Niddatal und OV Wölfersheim
- Mehrere Übungsbeobachter
Bürgermeister Merle war ebenfalls während der gesamten Übung vor Ort und konnte sich von der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr der Stadt Butzbach überzeugen. Aus weiteren politischen Gremien beobachteten Dieter Söhngen, Markus Ruppel und Stefan Euler das Geschehen.
Die Übung, welche von Christian Mohr in Zusammenarbeit mit SBI Christian Veitenhansl, stellv. SBI Andreas Litwin und Abteilungsleiter Aus- und Fortbildung Benjamin Heinelt ausgearbeitet wurde, verlief zufriedenstellend. Im Nachgang wird es eine Nachbesprechung geben, um Abläufe zu optimieren und zu verbessern.
Die Feuerwehr der Stadt Butzbach dankt dem Unternehmen Buss SMS für die erneute wertvolle Möglichkeit, so umfangreich auf dem Firmengelände üben zu dürfen und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. Auch dem Unternehmen Kran Burgard GmbH ein (wieder einmal) großes Dankeschön für die Bereitstellung eines Übungs-PKW, inklusive An- und Abtransports.