Am vergangenen Samstag fand in der Gemarkung westlich von Maibach eine groß angelegte Waldbrandübung statt. In die Übung waren etwa 250 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei involviert. Hinzu kam Hessen Forst mit einem Vertreter und der Fachgebiet 6.2 „Landwirtschaft, Forsten, Natur und Umwelt“ der Stadt Butzbach.
Der angenommene Sachverhalt stellte sich so dar:
Seit Wochen herrschen trockene, hochsommerliche Temperaturen, der Waldbrandgefahrenindex beträgt 5, die höchste Stufe. Im Forst westlich der Ortslage Maibach sind neben Misch- und Laubwaldabteilungen aufgrund des Borkenkäferbefalls größere abgestorbene Fichtenbestände anzutreffen. Insbesondere in den Hanglagen wurden diese Totbestände (noch) nicht abgeerntet. Bereiche, die bereits abgeerntet wurden, weisen nicht unerhebliche Mengen trockenes Totholz am Boden auf.
Kinder spielen in diesem Bereich mit Feuerwerkskörpern und entfachen aufgrund der gegebenen Umstände einen Brand. Mit einer Flammenhöhe von bis zu 3 Metern auf dem Gebiet in Hanglage brennt es. Die Kinder fliehen in Panik Richtung Bodenrod, ein oder zwei Kinder befinden sich, gehunfähig nach einem Sturz, noch irgendwo in diesem Gebiet. Ein Kind setzt den Notruf ab und wartet mit einem weiteren Kind auf einem Feldweg auf die Feuerwehr.
Um 08:45 Uhr erfolgte planmäßig die Erstalarmierung mit dem Stichwort „F Wald 1“. Etwa 8 Minuten später trafen die Einsatzkräfte aus Maibach ein, die die wartenden Kinder vor Ort antraf und befragte. Aufgrund der sich bietenden Lage und der Aussagen der Kinder erhöhte der Einsatzleiter umgehend den Alarm und forderte weitere Kräfte an.
Die Übung kam ins Rollen. Nachdem alle Kräfte und Komponenten alarmiert wurden, kamen folgende Kräfte nach und nach an der Einsatzstelle an:
Aus den Reihen der Feuerwehr:
- Feuerwehr der Stadt Butzbach mit den Standorten Kernstadt, Bodenrod, Ebersgöns, Griedel, Hoch-Weisel, Maibach, Münster, Ostheim und Pohl-Göns
- Standort Butzbach – Nieder-Weisel, die Kameraden*innen stellten den Grundschutz in diesem Bereich sicher
- Verpflegungstrupp Hoch-Weisel
- Feuerwehr Münzenberg/ Gambach (Einsatzleitwagen 1)
- Feuerwehr Echzell (Einsatzleitwagen 2)
- Feuerwehr Bad Nauheim (Tanklöschfahrzeug)
- Feuerwehr Usingen (Tanklöschfahrzeug)
- Feuerwehr Wernborn
- Feuerwehr Frankfurt/Main – Rödelheim (Abrollbehälter Löschwasserversorgung)
- Feuerwehr Frankfurt/Main – Niederrad (Lagedarstellung)
- Feuerwehr Darmstadt (Abrollbehälter Waldbrand)
Die Johanniter stellten folgende Einsatzkräfte:
- Rettungshundestaffel RV Mittelhessen
- Notarzteinsatzfahrzeug RV Rhein-Main
- Drohnenstaffel RV Rhein-Main
- Quadstaffel RV Rhein-Main
- Sechs Rettungswagen, besetzt mit Notfallsanitäter-Auszubildenden
- Ein Rettungswagen zur Eigensicherung der Übungsteilnehmer
- Einsatzleitwagen 1 RV Rhein-Main
- Einsatzleitwagen 1 RV Mittelhessen
Des Weiteren waren vor Ort:
- Polizeihubschrauber „IBIS“ mit Löschwasser-Ausßenbehälter für den Löschangriff aus der Luft
- Forstamtsvertreter (Forstamt Weilrod)
- Fachgebiet 6.2 Der Stadt Butzbach – „Landwirtschaft, Forsten, Natur und Umwelt“
Die Kräfte rückten in den Bereitstellungsraum an, der sich am Ortseingang Maibach befand. Von dort wurden die Kräfte nach und nach abgerufen und an die Einsatzstelle zu ihrem entsprechenden Aufgabengebiet beordert.
Um 12:00 Uhr war die Übung beendet, Feuer aus und alle Vermissten wohlbehalten am Sammelpunkt angekommen.
Während der Übung kamen zahlreiche Spaziergänger vorbei und schauten sich das Szenario aus gesicherter Position an. Auch Bürgermeister Michael Merle und Stadtrat Dieter Söhngen machten sich vor Ort ein Bild der Leistungsfähigkeit und Kompatibilität der Rettungskräfte.
Ein Team der „Hessenschau“ begleitete die Übung ebenfalls, abends konnte man einen Beitrag in der Sendung sehen. Stadtbrandinspektor Christian Veitenhansl gab während der Übungszeit telefonisch Live-Interviews mit den Radiosendern HR1, HR3, HR4 und HRInfo.
Eine Übungsnachbesprechung wird nach Auswertung aller Daten zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Nach einem gewohnt leckeren Mittagessen, welches von dem Verpflegungstrupp Hoch-Weisel bereitet wurde und durchgehend positives Feedback erhielt, dankte die Übungsleitung, an der Spitze SBI Veitenhansl, bei allen teilnehmenden Einsatzkräften und Statisten für die engagierte Mitarbeit.
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